Bericht 
Erzeugerpreise steigen weiter stark
  
11.08.2022
D 10000 Berlin
Wirtschaft

Leichte Abschwächung der Inflation - Aber keine TrendwendeWiesbaden – Die Erzeugerpreise gewerblicher Produkte steigen in Deutschland weiterhin stark an. Sie waren im Juni 2022 um 32,7 Prozent höher als im Vorjahresmonat, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Mittwoch mit. Damit ist der Anstieg allerdings wieder leicht rückläufig.

Im Mai 2022 hatte die Veränderungsrate bei +33,6 Prozent und im April bei +33,5 Prozent gelegen. Im Vormonatsvergleich stiegen die Erzeugerpreise im Juni 2022 um 0,6 Prozent. Hauptverantwortlich für den Anstieg der gewerblichen Erzeugerpreise im Vorjahresvergleich ist weiterhin die Preisentwicklung bei Energie.

Zudem stiegen auch die Preise für Vorleistungsgüter (+22,3 Prozent), Investitionsgüter (+7,4 Prozent) sowie Ge- und Verbrauchsgüter (10,5 Prozent und 14,7 Prozent) deutlich an. Die Energiepreise waren im sechsten Monat des Jahres im Durchschnitt 86,1 Prozent höher als im Vorjahresmonat. Gegenüber Mai stiegen diese Preise um 1,6 Prozent und damit etwas weniger stark als im Vormonat (+2,5 Prozent gegenüber April 2022).

Den höchsten Einfluss auf die Veränderungsrate gegenüber dem Vorjahr bei Energie hatten Erdgas in der Verteilung mit einem Plus gegenüber Juni 2021 von 141,1 Prozent und elektrischer Strom mit +93,3 Prozent. Kraftwerke zahlten für Erdgas 227,0 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Für Industrieabnehmer war Erdgas 182,6 Prozent teurer und für Wiederverkäufer 159,5 Prozent.

Gegenüber Mai wurde Erdgas über alle Abnehmergruppen hinweg 0,2 Prozent billiger. Während Endabnehmer mit höheren Abnahmemengen, deren Preise sich häufig an den Börsennotierungen orientieren, niedrigere Preise als im Vormonat zahlen mussten (industrielle Abnehmer -2,2 Prozent, Wiederverkäufer -1,0 Prozent), stiegen die Preise für Abnehmer kleinerer Mengen, aber auch für Kraftwerke, im Vormonatsvergleich weiter an. Strom kostete für Weiterverteiler 164,9 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, für Sondervertragskunden 88,8 Prozent.