Der Finanzhaushalt der Stadt Bodenwerder, so berichtete die Vorsitzende des Finanzausschusses Sudhoff-Werner, lässt keine Sprünge zu. Im Gegenteil, mit einem Minus von fast 1 Million € ist Sparen angesagt. Und so, steuerte der Vorsitzende des Stadtentwicklungsausschusses Strecker bei, können nur kleine Anreize, wie Förderung des Ehrenamtes und der Geschäftsneugründung unterstützt werden. Drei Viertel der städtischen Einnahmen werden von Kreis- und Samtgemeindeumlagen aufgefressen. Von dem kläglichen Rest können maximal die Pflichtaufgaben bezahlt werden.
Lauenau, welches direkt an der Autobahn liegt und ein großes Industriegebiet mit entsprechenden Steuereinnahmen vorweisen kann, hat da schon mehr Spielraum, so Frau Wehner. Dennoch seien die Bürger auch hier nicht mit parteipolitischen Ratsentscheidungen zufrieden gewesen, weshalb sich eine starke Wählergemeinschaft entwickelt habe, die rein sachorientiert an Entscheidungen mitarbeitet. Diese Form der Bürgerbeteiligung ändert sowohl Entscheidungen als auch deren Akzeptanz in der Bevölkerung. Ein entscheidender Punkt sei jedoch eine offene und intensive Kommunikation, konstatierte Herr Bock.
Genau diese Kommunikation wurde vom Publikum hier in Bodenwerder extrem bemängelt. Sudhoff-Werner lud alle zu den öffentlichen Ausschusssitzungen ein, um sich ein Bild der Ratsarbeit machen zu können. Doch genau diese passive Haltung ist es nicht, welche die Bürger einnehmen wollen. Sie wollen bereits im Vorfeld mitarbeiten, mitentwickeln und mitentscheiden. Dazu müssen allerdings auch die Informationen aus Politik und Verwaltung fließen, und zwar zeitgemäß, im Pushverfahren mittels eines Newsletters. Auch dieses Mal wurde wieder die bürgerunfreundliche Verwaltung angemahnt, ihre Einstellung zu ändern.
Auch das Problem einer „toten“ Innenstadt wurde wieder aufgerufen. Gerade in derartigen Bereichen, so Frau Wehner, sei das A und O die konsequente Nutzung von Fördertöpfen und der Mut zur Veränderung. Dazu übergab sie den Kommunalpolitikern auch gleich die passenden Hilfsmittel in Schriftform.
Zum Abschluss war die Meinung des Publikums, dass jetzt keine weiteren Gesprächsrunden, sondern Taten von Nöten seien, bei denen sie gerne selbst mitarbeiten würden.