Bericht 
"Zerbrechliche Schönheit" - Landschaftsfragmente im Kunstpavillon der Landesgartenschau Höxter
Steinheimer Duo macht Totholz zu Kunst
  
23.04.2023
D 37671 Höxter
Ausstellung
Journalist:  Landesgartenschau Höxter 2023 gGmbH
Fotograf:  Landesgartenschau Höxter 2023 gGmbH

Steinheimer Duo macht Totholz zu Kunst

Die erste Ausstellung im Kunst-Pavillon der Landesgartenschau Höxter ist eröffnet. Zum Start zeigen Elisabeth Brosterhus und Burkhard Meyer aus Steinheim Landschaftsfragmente unter dem Titel „Zerbrechliche Schönheit“.

Natürliche und zugleich strahlend helle Kunst bringen die Steinheimer Künstler Elisabeth Brosterhus und Burkhard Meyer mit in den gläsernen Pavillon der Landesgartenschau. Foto: LGS/Madita Schellenberg


Höxter. „Es ist eine Ausstellungsfläche, die in dieser Region wohl ihresgleichen sucht“, sagte Höxters Bürgermeister Daniel Hartmann bei der Eröffnung des Kunstpavillons der Landesgartenschau in Höxter. Der gläserne Pavillon auf den Höxteraner Wallanlagen sei bei der Landesgartenschau (LGS) Dreh- und Angelpunkt für Kunstschaffende und für all diejenigen, die sich von Kunst rund um die Themen Garten, Blumen und Natur verzaubern lassen möchten.
Für Glasmaler ist der Ort ein wahres Paradies. Die Steinheimer Künstler Elisabeth Brosterhus und Burkhard Meyer können dort ihre Werke bis zum 21. Mai perfekt in Szene setzen. Vom Höxteraner Anja-Niedringhaus-Forum über den nordrhein-westfälischen Landtag bis hin zum Corning Museum of Glass in New York – die Werke des Künstlerduos haben schon so manch bekanntes Gebäude kunstvoll bereichert. In ihrem lichtdurchfluteten Atelier, in der Steinheimer Gartenstraße ganz passend zum Namen zwischen Gärten im Grünen gelegen, setzen sie ihre oftmals naturgeprägten Ideen mit Liebe zum Detail gekonnt in ganz individuelle Werke um. Braucht’s für die Umsetzung ihrer Ideen heißes Glas, so geht’s dafür in die Glashütte nach Gernheim.
Für ihre Ausstellung bei der LGS haben die beiden dort von zuvor am Velmerstot gesammeltem Totholz per Glasguss Abformungen hergestellt. „Dafür haben wir vornehmlich Rinden genommen, auf denen starke Fraßspuren des Borkenkäfers zu sehen sind“, sagt Brosterhus. Die Holzobjekte sind in der Glashütte mit heißem Glas begossen worden: „So bildet sich im Glas genau das ab, was zuvor im Holz zu sehen gewesen ist“, sagt die Steinheimerin, die mit den gläsernen Kunstwerken auch auf die vielen regionalen Kalamitätsflächen aufmerksam machen möchte. Im Kunstpavillon der LGS sind deshalb größere Totholzstücke skulptural angeordnet. „Dabei wird nicht das Zerstörerische, sondern die Ästhetik der Gewächse im Vordergrund stehen“, so Brosterhus, „um das Bewusstsein zu fördern, dass es unsere Natur zu schützen gilt“.
Um ihre Werke wirken zu lassen, ist für Brosterhus und Meyer, die sich einst während ihres Kunststudiums in Paderborn kennenlernten, vor allem eines wichtig: „Glas braucht einfach Licht“, sagt Meyer. Oft arbeiten die beiden Künstler mit Glas und Farbe auf verschiedenen Ebenen, erzeugen so auch die unterschiedlichsten Schattenbilder. Für Brosterhus und Meyer ganz neu und äußerst reizvoll: Bei der LGS können sie nun mit einem gläsernen „Bilderrahmen“ im XXL-Format, dem ganzen Pavillon, experimentieren.
„Wir bringen gar nicht viel mehr Glas hinein, sondern lassen Aspekte der ostwestfälischen Landschaft einfließen, beispielsweise das Bördeland“, so Meyer. Aus den Erden der Umgebung hat Brosterhus verschiedene Farben hergestellt, die sich auf Tafeln im Pavillon wiederfinden werden. Verarbeitet sind auch Halbedelsteine, die die Wertigkeit des Bodens betonten sollen. Farbige Schattenbilder, mit Fensterfolie in Form von Wildpflanzen auf das Dach des Pavillons aufgetragen, werden im Inneren des gläsernen Gebäudes je nach Lichteinstrahlung zauberhafte Effekte erzeugen. „Für die Besucher ist es dann so, als würden sie durch einen großen Bilderrahmen laufen“, sagt Meyer.
Ihre Ausstellung ist jetzt rund einen Monat lang im Kunstpavillon der LGS zu erleben. Das gläserne Gebäude steht dabei an einer durchaus exponierten Stelle: ganz nahe des Haupteingangs am Wall. Die meisten Gäste können sich so gleich zu Beginn ihres Gartenschaubesuchs von den leuchtenden Schattenspielen verzaubern lassen. Die finanziellen Mittel für die Künstler-Plattform stammen übrigens aus der Kulturförderung des Kreises Höxter.
Die weiteren Künstler bei der Landesgartenschau:
• ab dem 25. Mai: Ingrid Heuchel
• ab dem 29. Juni: Niko Schröder
• ab dem 10. August: Hartwig Reinboth
• ab dem 14. September: Hartmut Kleimann


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