Bericht 
Der Maibaum steht
In Halle pflegt man die alte Tradition noch gerne
  
03.05.2023
D 37620 Halle
Feste/Feiern

Der Maibaum steht

Hinweis: Bilder vom Schießen und den Festgästen finden Sie hier >

Woher das Brauchtum des Maibaumstellens kommt, weiß die Wissenschaft bis heute nicht. So hat sich eine z.T. unterschiedliche Tradition rund um das Hissen des Maibaums entwickelt, das aber meist von einem Fest begleitet wird. In Halle hat sich die Schützengesellschaft der Pflege des Brauchs verschrieben und mit den Wappen der sieben zusammengehörenden Ortschaften geziert, stellt er heute eher ein Symbol der Gemeinschaft dar. Tradition hat auch die Schützengesellschaft selbst. Ihre Ursprünge gehen auf das Revolutionsjahr 1848 zurück. Zum Schutze der Bevölkerung berief der damalige Bürgermeister einen General und einen Stadtkommandanten in den Gemeinderat und betraute diese mit der Aufstellung einer Bürgerwehr. Auch wenn die heutigen Würdenträger, Rafael Ehrenberg und Klaus Düe, immer noch altehrwürdige Uniformen tragen, so ist der Geist des Festes keineswegs ein veraltetes Relikt längst vergangener Zeiten, sondern dient vielmehr der gemeinsamen Verbundenheit der Menschen Vorort in einer globalen Welt.

In diesem Sinne machten viele Bürger der Orte bei diesem familiär anmutenden 16. Maifest mit. Den Start machte ein Hahnenkrähwettbewerb des Eschershausener Geflügelzuchtvereins, bei dem es auf die Anzahl der Krährufe jedes einzelnen Hahnes ankam. Bei den Zwerghähnen machte ein Antwerpener Zwerghahn mit sage und schreibe 72 Rufen in 30 Minuten das Rennen. Bei den Großen konnte ein weißer Ramelsloher Hahn den Wettkampf mit 53 Krährufen knapp für sich entscheiden. Und dann gab es da noch zwei doppeltschlaue Hähne, die nicht einen einzigen Schrei von sich gaben. Sie dachten wohl, weshalb so einen Krach machen, es ist ja nicht einziges Huhn zu sehen. Dafür bekamen sie auch den dicksten Pokal und zugleich sehr beliebt bei den Nachbarn! Beim Büchsenwerfen und Feuerwehrschlauchkegeln zeigten die Kinder, dass sie unschlagbar sind und auch auf die Hüpfburg ließen sie den Erwachsenen keine Chance. Diese dominierten dagegen mehr im Kaffeezelt, der Würstchenbude und am Tresen. Auch die Kindertanzgruppen brachten sich mit ihren Tanzshows ins Festgeschehen ein. Schließlich musste noch ein neues Königshaus ausgeschossen werden und das alles ohne Knallerei. Mit Pfeil und Bogen konnten die neu Schützenkönigin Nadine Warnecke mit 22 Ringen und als König Matthias Walter mit 26 Ringen ihre Regentschaft erringen. Zu ihren Ehren spielte eine Musikgruppe aus Groningen (Niederlande), die „Autumn Flowers“ auf, aus deren Familie die letztjährige Schützenkönigin stammt.