Bericht 
Bezirksmeisterschaften im Trampolinturnen - Teil1: Wettkampf
TSG Münchhausenstadt Bodenwerder war Ausrichter
  
24.06.2023
D 37619 Bodenwerder
Sport

Ein Bericht über Trampolinturnen war absolutes Neuland für mich. Aber ich war neugierig und als mich der Vizevorsitzende der TSG Münchhausenstadt Bodenwerder, Andreas Klabunde zu den Bezirksmeisterschaften einlud, war für mich die Entscheidung gefallen. Früher, als auch noch andere Sportarten als Fußball im Fernsehen gezeigt wurden, war ich schon von den unheimlichen Leistungen der Spitzensportler in dieser Sportart in Bann gezogen worden. Aber LIVE, das wissen wir ja alle, ist das eine ganz andere Nummer. Mit meinen Kameras bepackt zog also los zur Münchhausen-Sporthalle, mit absolut Null Ahnung, was mich erwarten sollte. Über die Regeln wusste ich lediglich, dass es weder Abseits noch Rochade gibt. Aber das Buch mit den berühmten sieben Sigeln schlug Bernd Engel. der älteste Teilnehmer des Tages und jahrzehntelang mit allen Wassern dieser Sportart vertraut, für mich auf. Also soviel ich kapiert habe gibt es als erstes eine Alterseinteilung, was ich mir schon dachte. Diese müssen bei einem Turnier eine Pflicht, eine Kür und die besten daraus ein Finale absolvieren. Bei jedem Auftritt haben sie 10 Figuren oder Sprünge vorzuführen, welche gemäß ihrer bisher bekannten Leistungen vorgegeben werden - die Fortgeschrittenen dürfen also keine Anfängervorstellung abgeben. So weit, so gut, aber jetzt wird knifflig. Es gibt 8 Schiedsrichter, wovon 2 zählen, wie oft das zentrale Rechteck auf dem Trampolin nicht getroffen wurde, ein Schiri bewertet den Schwierigkeitsgrad der Übung, vier vergeben die Haltungsnoten und der Hauptschiedrichter überwacht das Gesamtgeschehen sowie die richtige Einhaltung der Sprungzahl oder eines frühzeitigen Abbruchs oder die Handberührung des Sprungtuchs. Danach gibt es eine Zauberformel (hab' ich immer noch nicht ganz verstanden), die dann die Gesamtzahl ergibt - ich glaube, da muss ich doch nochmal nachsitzen ! Und wenn der Wettkampf vorbei ist, sind fast alle glücklich, je nachdem, wie gut sie an diesem Tage waren. An diesem heißen Samstag fanden Wettkämpfe in 12 verschiedenen Altersklassen, von Schülerinnen und Schülern Jahrgang 2015 oder jünger bis "Oldies gemischt". Gesamt waren 81 Aktive aus Emmerthal, Grasdorf, Pattensen, Nienburg, Wunstorf, Dielmissen, Poggenhagen, Henningsen, Vahrenwald, Stadthagen, Rinteln und Hannover zur Heimmannschaft nach Bodenwerder gekommen - Mannohmann, was für eine organisatorische Aufgabe, welche aber von der Erfolgstrainerin der TSG, Elke Klabunde als Wettkampfleiterin, dank ihrer großen Erfahrung spielerisch bewältigt wurde. Hinter einer so starken Frau stehen viele starke Männer und Frauen (ja, der eine auch)! Mit vielen ehrenamtlichen Händen wurde die Arbeit bestens aufgeteilt und so schulterbar. Nach dem Einlauf der Wettkampfgruppen und dem Einspringen ging es dann auch schon los. Die Jüngsten fingen an und erstaunten das Publikum auch gleich durch Übungen, bei denen es vorwiegend auf die Körperhaltung ankommt. Kein Rundrücken (Handyrücken), keine Adipositas, keine Depris, allein diese Kinder anzusehen macht Freude und was noch dazu kam, alle freundlich, diszipliniert und gut erzogen - ich fühlte mich fast, wie auf einem anderen Stern. Mit jeder weiteren Altersklasse wurden die Übungen schwieriger, die Sprünge immer höher und komplizierter. Wenn man gegen Ende die "Heranwachsenden-Klasse", Jahrgänge 1994 bis 2006 durch die Luft wirbeln sah, stockte einem der Atem Allen voran der Heimmatador der TSG, Tom Leon Weper (JG.2006) sprang in solche Höhen, dass man schon Angst bekam, er würde die Hallendecke durchstoßen - nebenbei bemerkt, er ist frischgebackener deutscher Vizemeister mit seiner Münsteraner Mannschaft! Natürlich gewann er, genauso wie seiner jüngerer Freund Mika Küster ihren jeweiligen Wettbewerb. Die weiteren Ergebnisse finden Sie in Teil 2 des Berichtes.