Zum ersten Mal nach Corona ludder Verein "Freundliche Gastgeber im Weserbergland" als Veranstalter zum Konzert vor dem Shanty-Festival. Einfach grandios, wie viele Zuhörer den Weg zur Promenade in Bodenwerder fanden. Mit weit über 500 Besuchern hatten die Gastgeber niemals gerechnet und waren entsprechend begeistert.

Für die Einen Zucker, für die Anderen Zitrone war der erste Teil des Abends. Dudelsackmusik ist schon etwas Spezielles. Genau dazu machten es die "Happy German Bagpipers" auch, etwas Besonderem. Wer nur klassische, schottische Highlandklänge erwartete, wurde mit einer bunten Vielfalt an Spielvariationen auf dem Dudelsack überrascht. Von original über jazzig, rockig, amüsant bis hin zum südamerikanischen Rhythmus und zu indischen Klängen entführten die sechs Musiker um Falk Paulat und Friedhelm Ricklefs das Auditorium in unerwartete Klänge. Genau dies war auch die Absicht der Veranstalter. Nicht Top 40, Charts oder Rock, sondern gute Musik aus nicht alltäglichen Bereichen sollte den akustischen Horizont erweitern. Valentina Levin, Domenik Königshoff und Phil Janßen setzten auf Drums, Snares und anderen Percussioninstrumenten den akustischen Contrapunkt zu den beiden Dudelsachspielern Falk Paulat und Timm Pisarev. Letzterer brillierte zudem mit seinem Posaunenspiel. Fiddi (Friedhelm Ricklefs) hingegen liebt es mit seiner großen Pauke den Entertainer zu spielen. Der Dudelsack war ja ursprünglich eine Waffe der Schotten, im Krieg den Gegnern Furcht einzuflößen und gehörte zum Fußtrupp. Dieser Bestimmung, nein, nicht Furcht einzuflößen, sondern sich "auf die Socken zu machen" folgend, marschierte die Band mitten durchs Publikum, welches dies sichtlich genoss.
Am folgenden Tag hatte die Gruppe gleich noch einen Auftritt auf der Hauptbühne der Landesgartenschau in Höxter. Die Begeisterung war hier so riesig, dass diese ungewöhnliche Dudelsackband für den Herbst zu einem weiteren Auftritt eingeladen wurde.
mehr über die Gruppe unter: https://www.german-bagpipers.de

"Vier wunderbare Stimmen zu freudig warmer Musik" war die Messlatte, mit der die nachfolgende Band "FolkStones" angekündigt wurde. Doch bereits nach dem ersten Lied war allen klar, dass diese Worte keine Messlatte darstellten, sondern sich bestenfalls als Fußbodenheizung einzustufen waren. Im Handundrehen hatten die vier Musiker, Sabine Marcek (Gesang), Astrid Krause (Gesang), Jörg Krause (Gitarre, Bass, Gesang) und Gunnar Wiegand (Gitarre und Gesang) das Publikum im besten Sinne des Wortes um die Finger gewickelt. Das Besondere an der Gruppe ist, dass sie alle vier zusammen der Star sind. In bester a cappella Manier entlassen sie einen mehrschichtigen Klang in seine Freiheit, ohne dass sich einer in den Vordergrund drängt. Sie spielen, man könnte schon fast sagen, sie kokettieren mit den unterschiedlichen Klangfarben ihrer Stimmen, unterstellen sie aber immer gekonnt dem Arrangement des Liedes. Diese Freude an der Musik verzückte auch das Publikum und so konnte man im ganzen Rund strahlende Augen sehen, die mit kleinen Lachfältchen garniert waren. Die Wärme und Freundlichkeit der vorgetragenen Songs ließen den angekündigten Regenschauern nur eine Chance, nämlich sich irgendwo anders auszuheulen.
Ein Abend, der die Herzen füllte, einen Glanz in die Augen brachte und ein Lächeln in jedes Gesicht zauberte. So wundert es nicht, dass viele Besucher die Veranstalter um eine Wiederholung baten. Und wer weiß? Manchmal werden Wunder ja auch wahr!

mehr über die Gruppe unter: https://www.folkstones.net