Bericht 
Fitness am Arbeitsplatz - jeder Unternehmer kann etwas dafür tun
  
19.06.2011
D 27305 Bruchhausen-Vilsen
Gesundheit

Immer mehr Mitarbeiter arbeiten in der Verwaltung oder im Dienstleistungsbereich. Hierbei hat der Computer viele kleine Bewegungen beseitigt, wie z.B. zum Aktenschrank gehen. Bewegungsarmut ist die Folge und diese wiederum zieht mangelnde Fitness, Gewichtszunahme bis hin zum Herzinfarkt nach sich. Das ist leider keine Schwarzmalerei, sondern purer Realismus, welcher sich schleichend vollzieht. Wer es nicht glaubt, sollte sich einmal in ein Fitnessstudio begeben und sich selbst testen.

Nicht nur die Mitarbeiter, sondern auch die Chefs können viel Positives mit minimalem Aufwand dagegen tun. Ein gutes Beispiel hierfür stellt die Mittelweserbahn GmbH in Bruchhausen-Vilsen dar. Anlass für die Auseinandersetzung mit dieser Problematik war der Kreislaufkollaps eines Mitarbeiters auf der Autobahn. Personalchefin Silke Zaddach erzählte der Redaktion welchen Schock dieser Vorfall auslöste. Zusammen mit Geschäftsführer Hans-Peter Kempf ergriff Frau Zaddach „Sofortmaßnahmen“ innerhalb des Betriebes. Rauchverbot im gesamten Haus, Mineralwasser anstelle von Kaffee und Obst statt Pommes waren solche Adhoc-Maßnahmen. Drei gut sortierte Obstteller werden seitdem von den 25 Mitarbeitern täglich genossen. Doch sollten die Mitarbeiter auch dazu animiert werden, selbst aktiv zu werden. So wurde mit dem Physotherapeut Stefan Wolters ein Sondertarif für die MWB-ler vereinbart und seitdem trainiert ein Drittel der Mitarbeiter regelmäßig an den Geräten des Kraft-Ausdauer-Trainingszirkels. Nicht nur, dass so die Fitness gefördert wird, so Zaddach, sondern auch die Arbeitsqualität habe sich seitdem spürbar gesteigert – eine klassische Win-Win-Situation.


Claas Rehmstedt freut sich über täglich frisches Obst

Es ist ein besonderes Anliegen von Hans-Peter Kempf langfristig mit den gleichen Leuten zusammen zu arbeiten. Dies setzt eben auch Verantwortlichkeit seinerseits voraus, bestätigt der Eisenbahnprofi, wobei er bedauert, dass durch das Firmenwachstum (circa 250 Mitarbeiter) die persönliche Beziehung immer schwieriger wird. Um zu den zahlreichen Lokführern, die naturgemäß selten ins Büro kommen, persönlich Kontakt halten zu können, finden sich diese einmal im Jahr in Bruchhausen-Vilsen ein. Am „1000-Tonnen-Tisch“ werden nicht nur Fortbildungen durchgeführt. Für Kempf ist es wichtiger hier seinen privaten „Schnack“ mit den Lokführern zu halten. Aber auch sportlich betätigen sich die Schienenreiter bei diesen Treffen beim Gemeinsamen Eisstockschießen, Wandern, Fackelzug o.Ä.. Die Probleme der Zeit und des Geschäftsfeldes insbesondere, welche sich für seine Mitarbeiter ergeben, führt sich Kempf immer wieder bewusst zu Bewusstsein. „Was bedeutet die notwendige Flexibilität für die Familien der Mitarbeiter?“ aber auch, „wie bekommen wir gute Mitarbeiter nach Bruchhausen-Vilsen (derzeit 15 offene Stellen)?“ Neben starkem Einsatz in der Lehrlingsausbildung denkt der Schienenlogistiker über den öffentlichen Nahverkehr und dessen Verbesserung konkret nach.

„Der Mittagstisch ist noch ein echtes Problem“, bedauerte Frau Zaddach, „ich wünschte mir ein Catering mit gesundem und zugleich bezahlbarem Essen“.

Anregungen der Redaktion:
Hallo Unternehmer, Handwerker, Dienstleister! Wie wäre es, wenn Ihr alle zusammen mit einem unserer Gastronomen ein entsprechendes Angebot aushandeln würdet?
An alle: Nicht nur Schreibtischtäter, Mitarbeiter und Firmenchefs, sondern die ganze Familie können sich einfach und ohne jeglichen Kosten, ja sogar unsichtbar (wenn man will) fit halten. Isometrische Übungen heißt die Zauberformel. Definition in Wikipedia:“ Beim isometrischen Training handelt es sich um eine besondere Form des Krafttrainings durch isometrische Kontraktion, wobei Muskeln angespannt werden, aber nicht ihre Länge ändern. Isometrisch aus iso (=gleich) und metrisch (=das Maß betreffend) bedeutet wörtlich „gleichen Maßes“ und bedeutet hier „gleich lang“, „von unveränderter Länge“. Anders als beim dynamischen (auxotonischen) Training wird dabei der Muskel nicht bewegt sondern ein Druck oder Zug, etwa gegen eine Wand, einen Türstock oder mit einem Seil oder Handtuch aufgebaut und für mehrere Sekunden gehalten. Regelmäßig betrieben erhöht isometrisches Training die Muskelkraft mit sehr geringem Zeitaufwand.“ Ein einfaches Beispiel: Drücken Sie auf dem Stuhl sitzend Ihre Füße fest gegen den Boden oder die Handfläche auf den Tisch.
Aber, um es klar zu sagen, sich bewegen ist besser, da so auch der Stoffwechsel aktiviert wird.

Also dann, nachmachen und mitmachen!