Bericht 
Schloss Bevern von Künstlern thematisiert
  
19.10.2012
D 37639 Bevern
Ausstellung

Die Vorsitzende des Kunstkreis Holzminden Ulrike Wolf sowie Landrätin Angela Schürzenberg begrüßten den überschaubaren, dafür aber um so interessierten Kreis der Vernissagebesucher in den prächtigen Gemäuern von Schloss Bevern.

Während an diesem lauen Herbstabend im nachbarlichen Garten nochmals der Grill zum Einsatz kam, lauschten im Schloss Kunstbeflissene und Kunstkenner den mahnenden und kritischen Worten des Hauptredners Michael Stude. Es waren aber nicht die einzelnen Werke der Ausstellenden, welche Stude kritisch in Augenschein nahm, sondern vielmehr die Kontaktlosigkeit der Generationen beim Thema Kunst. Dabei wertete er sowohl des Engagement der Künstler als auch der Öffentlichkeit nicht ohne Fingerzeig. Ein besonders bedenklicher Umgang mit Kunst konstatierte er den digitalen Medien, welche oftmals ganz nebenbei und ohne tiefere Kenntnisse Urteile verbreiten, die dann genau so unbedacht wieder übernommen werden. Seinem Postulat, ein intensives Zwiegspräch der Generationen zu initieren, legte er allen Beteiligten und Besuchern ans Herz.

Anschließend hatten die Besucher die Möglichkeit, sich ausführlich mit den Künstlern über deren Exponate auseinander zu setzen. Besonderes Interesse stieß dabei auf eine kleine zunächst bunt anmutende Arbeit von Karsten Behmer (Bild 1). Doch bei näherer Betrachtung und durch die Ausführungen des Künstlers erschloss sich eine filigran gezeichnete Arbeit mit vielen kleinen Begebenheiten rund ums Schloss. Aufgeschlossen gegenüber anderen Medien begibt sich dieser Künstler herab vom Elfenturm der "bell arte" in die Niederungen des Kommerzes und bietet Postkarten, Puzzles und T-Shirts als benutzbare Kunst an. Bravo! Er hatte die Worte von Michael Stude bereits verstanden, bevor jener diese kund tat.

Der Reigen an Herangehensweisen der Künstler an das Thema "Schloss" reichte von herkömmlich und virtuos bis hin zu skurril und humoristisch. Leider waren auch Exponate dabei, bei denen sich, zumindest ohne Erklärung durch die Künstler, selbst beim dritten Blick der Bezug zum Thema nicht erschloss.

Gesamt gesehen bietet die Jahresschau des Vereins einen angenehmen Qualitätsdurchschnitt, jedoch bei überwiegend konventioneller Methodik, deren Ausnahmen sich in Susanne Otte (Bild 25-29) und Ulrike Wolf (Bild 38-40) personifizierten. Ein Ansatz, der im Sinne Studes sicherlich ausbauwürdig ist.