Bericht 
Meine neue Heimat - eröffnet Einblicke in die Gefühlswelt des Malers Terence Walker
  
06.12.2014
D 27305 Bruchhausen-Vilsen
Ausstellung

"Meine neue Heimat" ist der Titel der Ausstellung des Engländers Terence Walker in der Galerie ART-Projekt in Bruchhausen-Vilsen.
Walker, der 1947 als Soldat nach Deutschland kam, entdeckte hier nicht nur die Liebe zu seiner Frau Käte, sondern auch zu den Eigenarten der norddeutschen Landschaft und Menschen. Der studierte Philosoph Walker, aus Manchester, unterrichtete in England seine Muttersprache an Migranten und wurde letztendlich ein solcher, als er in den siebziger Jahren nach Achim als Lehrer umsiedelte. Wie ein roter Faden zieht sich Migration durch sein Leben. Dies beginnt schon bei seinem Namen. Das lateinische "migrare" bedeutet "wandern" im Deutschen und "walk" im Englischen. Genau in dieser Fortbewegungsart erkundete Walker seine "Neue Heimat", nämlich wandernd.
Doch was bedeutet Heimat eigentlich für den Einzelnen und wie entsteht eine solche in dem Menschen? Ein neuer Lebensraum kann, und das ist sicherlich eine rein subjektive Überlegung, nur zu einer neuen Heimat werden, wenn man in dieser über einen längeren Zeitraum überwiegend Positives erfährt und sich selbst mit dieser auseinander setzt, bzw. sich in dieser einbringt. Das bedeutet aber keinesfalls, dass sich die "alte" Heimat" auflöst. Es ist vielmehr ein Lebensgefühl, das man zu einem Bezugsfeld entwickelt. Und wenn sich dieses Gefühl entwickelt, dann ist man angekommen oder neudeutsch integriert.
Terence Walker ist m.E. ein Paradebeispiel einer solchen Integration, was sich in seinen Bildern widerspiegelt. Seine Bilder zeugen von dieser Liebe, indem er mit einer feinfühligen Nonchalance die Stimmungen seiner regionalen "Entdeckungen" inszeniert. Wie es für den Maler in freier Natur seit jeher typisch, durchstreifte Walker seine "neue Heimat" mit "leichter Ausrüstung" (Bleistift, Aquarell und Tusche) und spiegelt so selbst in der Technik sein persönliches Hineingehen, sein Integrieren wider.
Diese feinfühlige Ausstellung können Sie noch bis zum 27. Januar 2015 in der Klostermühle Heiligenberg besuchen.