Gäste verweigern Kurtaxe

Als sich die Gäste des Kemnader Chorfestes, anlässlich der Feier 150 Jahre Männergesang auf den Weg zur Klosterkirche Kemnade machten, mussten sie an einem unansehnlichen Schuttberg vorbei. Inzwischen wurde der vorgelagerte Sperrmüll abtransportiert. Zurück blieb jedoch ein circa 100 m² großer Berg an Bauschutt. Seit Herbst letzten Jahres verschandelt dieser nun das historische Kemnade. Auf Nachfrage bei den Anwohnern, der Familie Schreiber, wurden weiter gehende Folgen offenkundig. Ein Teil der Ferienhausgäste der Familie weigerte sich auch, ob des Mülls in einem „Kurort“ die in Bodenwerder verlangte Kurtaxe zu entrichten. Diese müssen nun die Vermieter selbst bezahlen. „Den Gästen können wir da wirklich nicht widersprechen“, erklärte Frau Schreiber, „denn neben so einem Müllberg möchte ich meinen Urlaub auch nicht verbringen müssen“. Ob Gäste, die so etwas erleben müssen jemals wieder nach Bodenwerder kommen werden, steht in den Sternen. Es stellt sich natürlich die Frage, ob das wirklich sein muss. Hat der Grundstücksbesitzer nie darüber nachgedacht, wie seine zweckfremde Nutzung aussieht und ob dies vielleicht andere stören könnte oder ist es ihm einfach gleichgültig? Ist diese gewerblich anmutende Nutzung überhaupt zulässig? Oder könnte die Verwaltung den Besitzer wenigstens zur Beseitigung des Missstandes bewegen, bzw. einen alternativen Lagerplatz anbieten? Und nicht zuletzt, wer kommt für die Straßenschäden auf, welche hier durch schwere Fahrzeuge erzeugt wurden?
Grundsätzlich bleibt erst einmal nur die Hoffnung, dass der Schandfleck beseitigt wird, entweder durch den einsichtigen Eigner oder notfalls eine durchgreifende Verwaltung.