Bericht 
Deutsche Jazzhilfe erfreut überwiegend Fachpublikum
Deutsche Jazzhilfe erfreut überwiegend Fachpublikum beim Auftritt in der Kulturmühle Buchhagen
  
10.12.2016
D 37619 Bodenwerder
Info-Veranstaltung

Es ist ja leider schon fast peinlich, wenn Musik atemlos macht (gemeint ist hier Qualität, nicht Helene F.), denn dann wird das interessierte Publikum sehr überschaubar. Macht nichts, um so genussvoller für die Anwesenden.
Genau so war es auch am Samstag Abend in der Kulturmühle Buchhagen. Da findet ein absolutes musikalisches Highlight des Jahres statt, nämlich der Auftritt der Deutschen Jazzhilfe Hameln, und die Einheimischen müssen ganz schnell nach Hause zur Sportschau. Dabei haben diese Kulturflüchtlinge echt was versäumt.

Stell’s Dir einfach vor:
Nebel wabert über die in Schwarz gehaltene Bühne, Stroboskoplichter zischen durch den Raum, das Publikum rastet total aus! Ein Bass füllt warm den Raum mit seinem musikalischen Thema. Kurz und trocken klackt und scharrt der Drummer den Rhythmus über den Boden. Das Piano lacht mit freundlichen Tönen zu Dir herüber und das Saxophon übt sich in der Qualitätsernsthaftigkeit eines Professors. Da stehen 4 Typen wie Du und ich auf der Bühne und sind doch ganz anders. Sie werfen Dir in atemraubendem Tempo Klangideen, ganze musikalische Diskussionen, die schnell weiterzugebende Weisheit der Erde und das Lachen eines kleinen Kindes entgegen. Das alles prallt auf Dich ohne zu schmerzen. Im Gegenteil es hüllt Dich in einen warmen Cocon und schenkt Dir die Freiheit zu Denken und zu Fühlen, ganz wie es Dir beliebt. Ein letzter verfliegender Ton und Du kommst zurück aus Deiner Abwesenheit, wirst mit geistreicher, hoch amüsanter Selbstironie kurz durchgeschüttelt um dann gleich in eine andere, neue Welt weiter entgleiten zu dürfen.
Und weil diese Zauberer so gut sind, können sie es sich sogar leisten sich nicht namentlich vorzustellen, was ich aber dennoch gerne tun möchte, denn Ihr alle solltet Euch diese Namen ins Ohr tätowieren lassen:

Klaus Gündel (Bass), Wille Luthe (Drums und Querflöte), Dirk Franke (Sax), Thomas Schierschke (Piano)

Und hier noch ein Tipp: Schaut mal bei
YouTube rein!