Bericht 
Sascha Weiß Ensemble beschwingt Nachmittag im 2nd Season in Ottenstein
Sascha Weiß (Leadgitarre), Albany Weiß (Rhythmusgitarre), Angelo Weiß (Bassgitarre) und nicht zuletzt der ungarische Geiger Viktor Olah (Bad Pyrmont) verstanden es, mit der Leichtigkeit von Profis und der musikalischen Verliebtheit von Teenagern die ga
  
26.08.2018
D 31868 Ottenstein

Reisefreudige werden sich von der Musik des Sascha Weiß Ensembles in ein Wiener Kaffehaus versetzt gefühlt haben. Das ist zum Teil auch richtig, da Sinti (fälschlich oft als Zigeuner bezeichnet) eine sehr musikalische Volksgruppe sind und sich oftmals ihren Unterhalt durch musikalische Unterhaltung erarbeiteten. Solche Unterhaltung bot auch das Sascha Weiß Ensemble aus Hameln im Café "2nd season*" in Ottenstein.
Es handelte sich bei diesem Auftritt um eine professionelle musikalische Darbietung, deren Qualität leider viel zu niedrig eingestuft wird. Dabei ist die oft abwertend als "Zigeunermusik" betitelte musikalische Eigenständigkeit sehr vielschichtig. Zum Einen rührt sie aus der Mentalität der Volksgruppe und zum Anderen aus musikalischer Virtuosität mit starker Jazzprägung. Die Großen der Szene (Django Reinhardt, Schnuckenack Reinhardt oder auch Häns’chen Weiss) wurden auch immer als Jazzmusiker bezeichnet und entsprechend mit vielen Auszeichnungen gewürdigt.
Es ist nun mal ein kein Mainstreamgedudele, sondern eher nostalgisch, aber vor allem herzlich warm, echt und erquickend. Sascha Weiß (Leadgitarre), Albany Weiß (Rhythmusgitarre), Angelo Weiß (Bassgitarre) und nicht zuletzt der ungarische Geiger Viktor Olah (Bad Pyrmont) verstanden es, mit der Leichtigkeit von Profis und der musikalischen Verliebtheit von Teenagern die ganze Bandbreite des Swings direkt ins Publikum zu übertragen. Dabei spielten sie auf ihre eigene beschwingte Weise nicht nur die Klassiker, sondern auch eine kleine Reminiszenz an Nana Mouskuri mit dem Lied "weiße Rosen aus Athen".

Bedauerlicher Weise blieb diese wunderbare und zudem kostenfreie Darbietung von den Einheimischen nahezu unbeachtet. Im Gegensatz hierzu genossen zahlreiche Ausflugsgäste diese Bereicherung eines Sonntagnachmittages in vollen Zügen.

* Der Name "2nd season" rührt daher, so erzählt die Inhaberin Margit Pons, dass die komplette Einrichtung bereits bei anderen ihre erste Saison erlebt hat. Statt wegwerfen, pflegen und weiterhin nutzen, ein Gedanke, der in unserer Wegwerfgesellschaft leider mehr geehrt als praktiziert wird!

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