Zum 5. Mal lachte die Sonne über das Shanty-Festival in Bodenwerder. Nachdem es am Vorabend noch wolkenbruchartig regnete, bewährte sich der gute Draht von Manfred Sohms, dem musikalischen Organisator des Festivals, nach oben - die Sonne zeigte sich in voller Pracht. Entsprechend groß war auch die Schar der Gäste rund um den Schiffermast an Bodenwerders Promenade. Chef-Organisator Werner Dörries, der Baron von Münchhausen persönlich und Stadtdirektorin Tanya Warnecke begrüßten mit großer Erleichterung die Gäste.

Traditionell eröffnete der Shantychor Bisperode den musikalischen Reigen. Zum ersten Mal dabei war der Seemannschor Hannover, der es aufs Beste verstand sich in die Herzen des Publikums zu singen. Das Gesangstrio "What shall we do" gab ebenfalls sein Debut am Weserstrand. in gekonnt dreistimmigen à Capella-Gesang erzählten sie vom harten Leben der Matrosen und den Wurzeln des Shanty. Der bestens bekannte Shantychor aus Barsinghausen erfüllte mehr als die Erwartungen. "Welche sind die Besten?" Diese Frage konnte selbst vom fachkundigen Publikum nicht geklärt werden. "Alle" war die häufigste Antwort der Befragten. Ein größeres Lob kann einem Festival nicht ausgesprochen werden.

Trotz erhöhter Auflage von Kuchen und Fischbrötchen war wieder vorzeitig das Schildchen "ausverkauft" auf den Tresen zu sehen. Lachende Dritte waren die "Waschbären" aus Kirchbrak, die in großer Menge an Bratwüstchen, Pommes und Manta-Tellern aufwarteten. "Zu viel gibt’s nicht", war da zu hören, "schließlich wollen wir selbst ja auch nicht hungrig nach Hause fahren!". Die kleine Crew "alter Männer" vom gastgebenden Verein zollte gerade den Waschbären großen Dank und Respekt, da sie mit einer Viertel Hundertschaft angerückt waren, bei Auf- und Abbau so richtig die Muskeln spielen zu lassen.