Bericht 
Vernissage zur Ausstellung Innere Heimat von RuthEECordes
  
03.11.2019
D 27305 Bruchhausen-Vilsen
Ausstellung

Laudatorin, Karin Altrogge, die Vorsitzende des Kunstvereins ART-Projekt

Die Laudatio:
Vernissage: ,Innere Heimat ‚ Ruth EE Cordes
Laudatio 03.November 2019
Liebe Gäste, liebe Mitglieder von Art-Projekt Im Namen des Vereins möchte ich Sie ganz herzlich zu dieser Vernissage von Ruth Cordes begrüßen.

Ruth ist in Bremen geboren, hat 2 Jahre in ihrer Jugend in Kanada Eindrücke sammeln können, auf die sie immer noch wieder zurückgreifen kann.
Es folgte eine Ausbildung in der Drucktechnik, anschließend folgte ein Studium der Grafik und Layout. 1993-2005 Berufstätigkeit im Bereich Werbung, Druck und Multimedia bei verschiedenen Verlagen und Agenturen Seit 2006 arbeitet Ruth als freie Künstlerin und Grafikerin in Syke. Seit 2013 ist sie Initiatorin von Kunstraum regional. 2017 hat sie eine Galerie im historischen Schnoor Viertel in Bremen eröffnet.
Das Thema dieser Ausstellung ist: Innere Heimat!
Wie definiert sich hier Heimat?
Ruft man den Begriff bei Wikipedia auf, verweist er zunächst auf die Beziehung zwischen Mensch und Raum. Oft auf den Ort angewendet, in den man hineingeboren wird, Heimat ist etwas Vertrautes, nicht unbedingt nur regional zu sehen. Für Ruth ist Innere Heimat auch eine Beziehung zur Umwelt und
zur Natur! Für sie ist es eine persönliche, emotionale Zuordnung und Auseinandersetzung mit der kulturellen Umwelt. In den Bildern von Ruth Cordes ist es die aktive Auseinandersetzung , die sie durch einen schöpferischen Prozess ausdrückt.
Bei ihr hat der Begriff Heimat nichts mit der Region zu tun, wo sie jetzt lebt, sondern es ist das Bewusstsein in ihr und wie sehr sie mit der uns umgebenden Natur verbunden ist. Der Respekt, die Liebe und die Aufmerksamkeit für alles, was uns täglich umgibt, findet sich in den Motiven der Grafikerin und Malerin wieder. Sie will uns mit ihren Bildern berühren! In der Klostermühle ist Ruth Cordes keine Unbekannte, die letzte Ausstellung dort war 2012. Ihre Aquarell-Arbeiten sind der Wirklichkeit geschuldet, es geht ihr nicht darum, einfach ein Motiv abzubilden, sondern eher die Stimmung des Augenblicks einzufangen und auf ihre emotionale Weise wiederzugeben. Ein grafisch – malerischer Extrakt, auf Farbe und Form reduziert! Diese Arbeiten können Sie im unteren Gastbereich der Klostermühle betrachten. Unterwegs mit dem Auto werden einige dieser Stimmungen eingefangen:
Ein besonderes Licht in den Bäumen, ein glühender Sonnenuntergang werden später auf impressionistische Weise umgesetzt. Ruth Cordes will nicht gefällig malen, nicht nur heile Welt darstellen, sondern Bilder, zu denen sie eine besondere Beziehung aufgebaut hat, als eine harmonische Choreografie der Natur und den Rhythmus der Landschaft wiedergeben. Auch der Betrachter soll sich in die Bilder einfühlen können und vielleicht ebenso wie Ruth, den ihr gebührenden Respekt vor der Natur nachempfinden können. Seit 4 Jahren malt Ruth hauptsächlich Landschaften, vorher waren es Portraits und Bilder mit Personen, die in einer Handlung dargestellt wurden, sodass die Bilder dem Betrachter eine Geschichte erzählten. Z.B. ein Mädchen mit Luftballon, Kinder, die am Strand spielen Ich denke Modell waren z.T. ihre eigenen Kinder, Ruth hat 3 Mädchen.
Seminarraum:
Bei den Bildern hier im Raum sind es Wege, die uns in das Bild hineinführen, durch die Landschaft und in ein fernes Licht, in eine Helligkeit . Der Betrachter wird in das Bild hinein und hindurch geführt! Auch in der Natur sind es Wege, man kann sich seinen Gedanken frei hingeben, oft fällt ein besonderes Licht durch die Bäume, von dem man sich magisch angezogen fühlt. Das sind Momente, in denen Ruth vielleicht in Gedanken schon ein
Bild entstehen lässt!
Besonders beeindruckt hat Ruth der Artikel von Prof. Dr. Glaubrecht, von der Universität Hamburg, in dem er über die Frage referiert: Wohin steuert die Evolution? In seiner Ausführung verweist er auf die Ursprünge der Menschheit, er spannt einen Bogen zur Neuzeit mit allen Herausforderungen heute. Seiner Meinung nach sind wir nicht die Krone der Schöpfung , Digitalisierung und Computer sind hilfreich, aber nicht die Lösung an sich, gegenüber der Natur sind wir machtlos!
Für Ruth ist das Malen der Natur eine Form der Demonstration, die Bilder sollen uns erinnern, dass die Natur uns unterordnet und wie abhängig wir von der Natur sind. Landschaften eignen sich für sie hervorragend als Medium zur Darstellung von Empfindungen oder andersherum, man kann diese in eine Landschaft einbinden, z.B. positive Gefühle durch bestimmte Farben entwickeln und sich dadurch auf eigene Emotionen zurückbesinnen! Die Natur kann ohne uns – aber wir können nicht ohne die Natur! Das ist der zentrale Satz bei Ruth Cordes. Die Natur ist die Grundlage allen Lebens und für Maler eine Quelle unendlicher Inspiration!
Gehen Sie mit offenen Augen durch den Raum und versuchen Sie, die Bilder von Ruth Cordes einmal unter diesem Aspekt zu betrachten.
Ich wünsche Ihnen viele geweckte Emotionen bei Ihrem Rundgang!!